In Deutschland gibt es viele dieser geheimnisvollen Locations. Vor allem in Bayern. Und sind wir mal ehrlich: Ein bisschen Nervenkitzel lieben wir doch alle, oder? Wenn ihr euch jetzt fragt: Was genau sind eigentlich Lost Places, warum existieren sie und wie suche ich danach? Dann kommt mit uns auf eine Reise in die Vergangenheit!
Wir beantworten eure Fragen zu diesem faszinierenden Trend und stellen euch die ultimativen TOP 7 Lost Places in Bayern vor. Und ihr als angehende „Urban Explorer“ könnt euer persönliches Abenteuer, wenn ihr möchtet, mit einem Hotelaufenthalt verbinden.
Was sind eigentlich Lost Places und warum gibt es sie?
„Lost Places“ bedeutet übersetzt „Verlassene oder vergessene Orte“. Diese Orte waren aber nicht immer verlassen. Sie wurden in längst vergangenen Zeiten zu unterschiedlichsten Zwecken genutzt und stehen heutzutage leer – aus den verschiedensten Gründen.
Maroder Charme und Gruselfeeling
Das kann zum Beispiel ein geschlossenes Hotel sein, ein alter Militärbunker, Kliniken und Sanatorien, Fabrikruinen, verlassene Freizeitparks oder alte Wohnhäuser – die Liste ist endlos. Sie wurden ihrem Schicksal überlassen und sind in Vergessenheit geraten. Der Zahn der Zeit nagte an ihnen und die Witterung ließ sie verfallen. Ob mit historischem Background oder einfach nur unheimlich – ihr werdet sehen: jeder „Lost Place“ hat seine ganz eigene Geschichte und Ausstrahlung.
Auf den Spuren der Vergangenheit
Schon seit längerem entwickelt sich ein echter Hype um die Lost Places. Es gibt eine riesige professionelle Fangemeinde in den sozialen Netzwerken. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht hat, diese verlassenen und vergessenen Orte aufzuspüren und zu dokumentieren. Aber auch ihr könnt euch auf den Weg machen und einen Lost Places Bayern erkunden!
Aber beachtet: Manche Gebäude dürft ihr legal betreten, die meisten allerdings nicht. Hier müsst ihr vorher beim Eigentümer, der Gemeinde, der Stadt oder den zuständigen Ämtern um Erlaubnis fragen.
Ganz wichtig: Bei allem gilt der Entdecker-Ehrenkodex! Seid respektvoll, vorsichtig und lasst alles so zurück, wie ihr es vorgefunden habt!
Wo gibt es die Lost Places Bayern und wie suche ich danach?
Tief versteckt im Wald, direkt in der Stadt, in den Bergen, am Dorfrand oder in abgelegenen Gegenden – die Lost Places gibt es an den verschiedensten Locations. Wenn ihr euch jetzt fragt: Wie finde ich diese denn überhaupt? Wir erklären es euch.
Die Profi-Suche der „Urbexer“
Die professionellen „Urban Explorer“ – hauptsächlich Fotografen – haben ein weitreichendes Online Netzwerk. Sie recherchieren zum Beispiel über Suchmaschinen, werten Medienartikel und alte Fotos aus und teilen ihre Erkenntnisse dann untereinander. Die Adressen werden allerdings ungern öffentlich gemacht, um die Gebäude vor Vandalismus zu schützen.
Mit offenen Augen durch die Welt
So professionell muss eure Suche aber gar nicht sein. Es reicht manchmal schon ein offenes Auge, wenn ihr im Alltag unterwegs seid. Da entdeckt ihr plötzlich beim Spazierengehen am Waldrand ein verlassenes Gebäude. Oder ihr fahrt in eurer Stadt zufällig an einem leer stehenden Schwimmbad vorbei. So aufregend wie das sein mag: Die meisten dieser Orte dürft ihr aber nicht einfach betreten. Es handelt sich meistens um Privatgelände und zudem kann es dort zum Beispiel aufgrund von Einsturzgefahr brenzlig werden.
Recherche nach bereits bekannten Lost Places
Das Internet gibt euch viele Tipps für bereits bekannte „Lost Places“. Diese haben zum Teil sogar eigene Webseiten und ihr könnt euch vor eurem Besuch informieren. Vor Ort finden Führungen statt (Corona bedingt eventuell abweichend), und ihr könnt das Gebäude wieder verlassen, ohne dass ihr über morsche Treppenstufen oder strafbare Handlungen nachdenken müsst . Haben wir eure Neugier geweckt? Dann geben wir euch nun Tipps, wo ihr die TOP 7 Lost Places Bayern findet und erzählen euch ihre Hintergrundgeschichten.
Die TOP 7 Lost Places Bayern
1. Alte Porzellanfabrik JP Arzberg
Regale voller Geschirr, herumliegende Arbeitsanzüge – es scheint, als wurde hier bis vor kurzem noch gearbeitet! Die alte Porzellanfabrik in Arzberg/Oberfranken ist nach wie vor komplett eingerichtet. Fast könnt ihr noch den Klang der Maschinen und das typische Geklapper des Porzellans hören. Aber spätestens beim Anblick der verstaubten Regale und der mit Pflanzen überwucherten Wände und Decken wird euch klar: Die Zeit steht hier schon länger still! Im Jahre 1881 wurde die familiengeführte Fabrik gegründet und war vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg sehr erfolgreich. Nach mehreren Fusionen und Verkäufen wurde das Werk in Arzberg im Jahr 2000 geschlossen. In diesem Lost Place finden auf telefonische Anfrage Führungen statt.
Unser Hoteltipp: Das Quality Hotel Hof*** liegt nur circa 40 Autominuten von Arzberg entfernt.
2. Das Flaschenhaus in Lichtenfels
Der Weg zu einem der berühmtesten deutschen Lost Places führt euch circa anderthalb Kilometer mitten in den tiefsten Wald – zum Flaschenhaus. Im Landkreis Lichtenfels in Oberfranken gelegen, ranken sich viele Mythen und Geschichten um die Entstehung dieses Gebäudes. Ehrlich? Skurriler könnte kaum ein anderer Ort sein! Der damalige Bewohner verbaute in den 70er Jahren in der Fassade des Hauses tatsächlich tausende von Glasflaschen. Da es angeblich ein Schwarzbau war, wurde er verhaftet. Seitdem verfällt das genial konstruierte Haus zu einer Ruine. Der Wald hat einen neuen Eigentümer, aber dieser ließ das „Flaschenhaus“ bisher nicht abreißen.
Unser Hoteltipp: Das Hotel Vienna House Easy Coburg**** liegt nur circa 30 Autominuten vom Flaschenhaus entfernt.
3. Geisterbahnhof Olympiastadion München
Unglaublich, aber auch mitten in der Großstadt gibt es verlassene Orte. Falls ihr Lust auf einen Städtetrip nach München habt, haben wir den perfekten Lost Places Bayern Tipp für euch: Den Bahnhof München Olympiastadion auf dem Olympiagelände. Die bunt besprühten Betonwände und verfallenen Gleise stehen im krassen Kontrast zur Natur. Hier haben sich die Pflanzen ihr Territorium schon lange zurückerobert. Die S-Bahn-Station wurde 1972 für die olympischen Spiele erbaut und war bis 1988 in Betrieb. Doch dann passierte ein tragischer Unfall und der Bahnhof wurde stillgelegt. Heute steht er unter Denkmalschutz.
Unser Hoteltipp: Vom Hotel Holiday Inn Express Munich – Olympiapark**+ aus sind es circa 20 Gehminuten bis zum Geisterbahnhof.
4. Schlachthof von Bad Kissingen
Kaum zu glauben, dass dieses hübsche Gebäude einmal ein Schlachthof war! Nicht umsonst gilt die markante Architektur als einzigartig in Europa. Man denkt beim Anblick der großen lichtdurchfluteten Fenster und der Bauweise eher an eine Kirche. Daher wird das Gebäude auch „Ochsenkathedrale“ genannt. Allein die imposante Halle im Inneren ist sehenswert! Der Schlachtbetrieb lief übrigens von 1925 bis 2002. Übrigens gehört der Kurort Bad Kissingen zum UNESCO-Weltkulturerbe. Was liegt da näher, als euren Aufenthalt in einem unserer schönen Wellnesshotels zu verbringen?
Unser Hoteltipp: Das Hotel Parkhotel Cup Vitalis**** in Bad Kissingen liegt nur ein paar Autominuten vom alten Schlachthof entfernt.
5. Burgruine Uprode
In einem kleinen Wald in Oberfranken findet ihr die Burgruine Uprode. Abgehend von der Bundesstraße 289 beim Dörfchen Oppenroth führt euch ein sehr schöner Wanderweg zur alten Burganlage. Informative Schautafeln begleiten euch auf der circa ein Kilometerlangen Strecke. Dieser Platz hat eine spannende historische Geschichte! Ungefähr im Jahre 1320 errichteten die Ritter von Sparneck diese Anlage. Der Schwäbische Bund zerstörte 1523 jedoch die Burg. Heute sind nur noch Ruinen übrig. Ihr findet auf dem wildbewachsenen Hügel aber noch Mauerreste, Fundamente und Grabanlagen vor. Allein der Wanderweg mit toller Aussicht ist den Ausflug wert!
Unser Hoteltipp: Vom Hotel ibis Styles Bayreuth***+ aus erreicht ihr die Burgruine in circa 45 Autominuten.
6. Mausoleum Ziegelsdorf
Vorbei an der Statue der Wassergöttin führt euch ein Teil des bekannten Steinlegendenweges Richtung Anhöhe. Und plötzlich liegt es vor euch: Das Mausoleum Ziegelsdorf! Mystisch, fast schon etwas unheimlich anzusehen, wie die Pflanzen das alte Gemäuer umranken. Nur das Blätterrascheln durchbricht die andächtige Stille. Hier, in einem Wald in Oberfranken bei Coburg, befindet sich die letzte Ruhestätte des Freiherrn Hans Georg Friedrich Werner von Seebach. Erbaut wurde das heute denkmalgeschützte Mausoleum im Jahre 1897. Seit 1945 verfällt dieses imposante Bauwerk leider und wurde lediglich in den 90er Jahren vom Freistaat Bayern notdürftig saniert. Beeindruckend ist besonders die Jesus Statue, der Sarkophag und die Deckenmalerei im Inneren.
Unser Hoteltipp: Das Hotel Best Western Blankenburg*** in Coburg liegt nur circa 20 Autominuten vom Mausoleum entfernt.
7. Glasschleife Münchshofen
Idyllisch gelegen ist es, das morbide Backsteingemäuer aus dem 19. Jahrhundert. Am Ufer der Naab erzeugten damals gewaltige Wasserräder der alten Mühle Energie für massive Poliermaschinen. Die Glasschleife Münchshofen im Oberpfälzerwald im Landkreis Schwandorf – ein einzigartiger Lost Place! Vor allem für die Hobbyfotografen unter euch. Und ihr dürft ihn sogar legal betreten! Hier wurden bis 1953 Spiegel- und Fensterglasscheiben poliert. Es ist das letzte komplett erhaltene Glaspolierwerk in der Oberpfalz. Heute könnt ihr bei einer Führung erleben, wie damals das Glas bearbeitet wurde. Trotz Sanierung hat dieser Platz nichts vom Zauber längst vergangener Zeiten verloren.
Unser Hoteltipp: Nur circa 30 Autominuten sind es vom Hotel Achat Plaza Herzog am Dom**** in Regensburg bis zur Glasschleife Münchshofen.
Die Lost Places Bayern haben eine Menge an Geschichte und Faszination zu bieten. Wenn ihr Lust bekommen habt, diese verlassenen Orte zu erkunden, dann verbindet euren Urlaub in Bayern mit einem Hotelaufenthalt. Wir wünschen euch viel Spaß und jede Menge Gänsehaut-Feeling.
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